Ministerin Backes betont die Bedeutung des Fahrrads für die Verkehrswende in Luxemburg
In einem intensiven Austausch hat Ministerin Yuriko Backes die zukünftige Rolle des Fahrrads im Rahmen der Verkehrswende hervorgehoben. Sie erklärte, dass das Fahrrad von Anfang an in alle neuen Bauprojekte einbezogen werden müsse, um die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen. Frau Backes betonte, dass Städte mit viel Fahrradverkehr von einer hohen Lebensqualität profitieren und sie sich in den nächsten Jahren für den Ausbau und die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur einsetzen werde.
Internationale Best Practices und Transparenz
Die Ministerin plant, internationale Best Practices zu analysieren und diese, wenn sinnvoll, in Luxemburg umzusetzen. Eine Liste mit allen in Planung befindlichen Fahrradwegen existiere bereits und gelte als wichtiges internes Werkzeug, um Prioritäten und Zeitspannen festzulegen, allerdings sei es nicht das Ziel diese Liste öffentlich zu machen. Künftig sollen jedoch die Fortschritte der geplanten Radwege besser kommuniziert werden. Am 3. Juni, dem Weltfahrradtag, sollen die Prioritäten des MMTP für die kommenden 12 Monate vorgestellt werden.
Interministerielle Zusammenarbeit und Verfahrensbeschleunigung
Ein bestehendes interministerielles Gremium, das Beamte des Mobilitäts- und des Umweltministeriums umfasst, trifft sich monatlich, um gemeinsame Projekte in der Planungsphase zu diskutieren. Diese Zusammenarbeit ermöglicht die Beschleunigung von Verfahren und die direkte Diskussion problematischer Punkte. Ministerin Backes betonte die Wichtigkeit der Verfahrensbeschleunigung und berichtete von einem bereits stattgefundenen Austausch mit dem Umweltminister Serge Wilmes.
Fahrradinfrastruktur und Parkplätze
Ministerin Backes machte deutlich, dass die Tramstrecke durch die Porte Neuve aktuell keine Priorität sei. Bei zukünftigen Tramprojekten soll jedoch das Fahrrad stets mitgeplant werden. Zum Standpunkt des von der CFL geplanten unterirdischen Radparkhauses an der Gare Centrale konnte die Ministerin keine konkreten Angaben machen, ein weiteres Treffen mit der Stadt Luxemburg sei diesbezüglich aber geplant. ProVelo hat die Ministerin auf die Wichtigkeit dieses Fahrradparkings hingewiesen und bestätigt dass der von der CFL geplante unterirdische Radparking die volle Zustimmung seitens unserer Vereinigung erhält.
Fahrradwege und Sicherheit
Die Fertigstellung des begonnenen Expressradweges habe aktuell Priorität, neue Expressradwege seien derzeit nicht geplant. Frau Backes befürwortet die Einführung von Warnschildern zum Einhalten des 1,5 Meter-Abstands. Diese Schilder sollen an spezifischen Stellen aufgestellt werden, wo nationale Radwege auf Straßen verlaufen. Zudem unterstützt sie die Idee eingefärbter Radwege, wobei Testphasen zur Belagsfärbung bereits vorbereitet werden.
Neue Projekte und Schilderproblematik
Die Problematik der nationalen Beschilderung, falsch aufgehängter Schilder sowie die Vorstellung des Knotenpunktsystems wurde von unserer Seite noch einmal angesprochen – die Ministerin sowie ihre Mitarbeiter haben diese Kritikpunkte bewusst entgegengenommen.
Schulradwege und multimodale Projekte
Das Ministerium unterstützte Initiativen bezüglich von Schulradwegen seitens der Gemeinden, es wurde jedoch unterstrichen dass diese der Gemeindekompetenz unterliegen würde. Aktuell arbeitet die CFL an einem multimodalen Pilotprojekt für Bahnhöfe, basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2020.
Umleitungen und Verkehrssicherheit
ProVelo hat auf die fehlende Übersichtskarten und Umleitungswege an Baustellen hingewiesen, die für Radfahrer wichtig sind. Das Ministerium wird die Erstellung solcher Karten verstärken und die Sicherheit von Umleitungen verbessern. Temporäre Einengungen der Fahrbahn bei Umleitungen sollen diskutiert werden.
Sensibilisierung auf Radfahrer in der Fortbildung
Vertreter des Ministeriums besuchen regelmäßig Veranstaltungen wie die Velocity und organisieren Studienreisen, um den Austausch zwischen den Akteuren zu stärken. Zukünftig soll auch das Thema Fahrrad stärker in die Ausbildung von Fahrschullehrern integriert werden, um das Bewusstsein für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.